SEO-Mythos: Keywords in URLs sind entscheidend für das Ranking
Dieser Mythos hält sich hartnäckig – und das seit Jahren: Keywords in der URL sind ein essenzieller Rankingfaktor. Ich gebe es zu: Auch ich habe diese Regel lange gepredigt. Doch wie so oft in der SEO-Welt hat sich die Realität inzwischen geändert.
Keywords in URLs? Google sieht das anders
Am 12. März 2021 wurde dieser Mythos offiziell widerlegt. In den Google SEO Office Hours erklärte John Mueller, dass Keywords in URLs nur ein minimaler Rankingfaktor sind – und das auch nur bei neuen, noch nicht indexierten Seiten. Sobald eine Seite im Google-Index gelandet ist, spielt es praktisch keine Rolle mehr, ob die URL relevante Keywords enthält oder nicht.
Die Praxis: Ein Test bei wetter.de
Anfang 2023 haben wir bei wetter.de die sogenannten Ortedetailseiten neu aufgesetzt. Ziel war es, mehr Orte abzubilden – allerdings ohne die Ortsnamen in der URL. Stattdessen haben wir Geohashes verwendet.
Wie sah die Umsetzung aus?
- Zunächst hatten bestehende Seiten Keywords in der URL.
- Nach und nach wurden diese URLs durch Geohashes ersetzt.
- Direkt nach der Umstellung gab es leichte Verluste bei Impressionen und Klicks.
- Nach 7–10 Tagen hatte Google die Änderungen vollständig verarbeitet.
- Das Ergebnis: Die alten Rankings wurden nicht nur erreicht, sondern teilweise sogar verbessert.
Fazit: Keywords in URLs sind überbewertet
Ja, Keyword-URLs gelten noch immer als „Best Practice“ – und schaden sicher keiner Webseite. Aber sie sind auch kein entscheidender Rankingfaktor mehr.
Wann sind sie trotzdem nützlich?
Für SEO nicht unbedingt. Für Webanalyse und Nutzerfreundlichkeit aber schon. Eine sprechende URL erleichtert die Auswertung, weil sie den Inhalt der Seite klar erkennen lässt.
👉 SEO-Fazit: URLs mit Keywords bringen keinen großen Ranking-Vorteil. Wer sie einsetzt, macht nichts falsch – aber wer sie weglässt, verliert auch nichts.